Raymond Klibansky

kanadischer Philosoph

* 15. Oktober 1905 Paris (Frankreich)

† 5. August 2005 Montreal

Herkunft

Raymond Klibansky wuchs in einer gutsituierten jüdisch-orthodoxen Weinhändlerfamilie auf. Von seiner Mutter Rose Scheidt hieß es, sie sei eine Nachfahrin des jüdischen Talmudgelehrten Gaon von Wilna. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges lebte K. in Paris, übersiedelte dann aber mit seiner Familie nach Deutschland, der Heimat seiner Vaters.

K. besuchte in Frankfurt das Goethe-Gymnasium und die Odenwaldschule. Große Bedeutung gewann für ihn damals der Kontakt mit den Familien von Thomas Mann und Max Weber, mit deren Kindern er gemeinsam die Schule besuchte. Nach dem Abitur studierte K., der sich der jüdisch-orthodoxen Lebensweise bewusst entzog, in Heidelberg (ab 1921), Kiel und Hamburg Philosophie. Während seiner Hamburger Studienzeit pflegte er enge Arbeitsbeziehungen mit Geistesgrößen wie Karl Jaspers (1883-1969), Ernst Cassirer (1874-1945) und dem Kulturhistoriker Aby Warburg (1866-1929). Erwähnt seien auch seine engen Kontakte mit dem Volkswirtschaftler Werner Sombart (1863-1943) und dem Romanisten Ernst Curtius (1886-1956) in Heidelberg. 1929 promovierte er in Heidelberg zum Dr. phil., später (1936) erwarb er in Oxford noch den Grad eines Master of Arts.

Wirken

Bereits während seiner Studienzeit war K. als Assistent von Ernst Hoffmann mit der Fertigstellung einer kritischen Ausgabe sämtlicher Schriften des Philosophen Nikolaus ...